Greiber: Unser Torwarttraining richtet sich in erster Linie nach den Anforderungen und Aufgaben, die der Wettkampf, sprich das Spiel stellt! Daher versuchen wir, schwerpunktmäßig spielnahe zu trainieren, d.h. die Torhüter durch komplexe Übungsformen in Situationen zu versetzen, in denen sie dem Spiel entsprechend Entscheidungen treffen müssen. Dies bezieht sich innerhalb eine Trainingswoche auf die Schwerpunkte Ziel-/Raumverteidigung, Spieleröffnung und Spielfortsetzung. Anregungen erhält man einmal durch die Rückmeldung seiner Torhüter (dabei ist es meiner Meinung nach wichtig, auch kritische Anmerkungen zuzulassen) und zum anderen durch Austausch mit Kollegen, die eine ähnliche Trainingsgestaltung bevorzugen. Greiber: Bei dieser Frage würde ich die Gegenfrage stellen: „ Wann ist man ein guter und wann ein sehr guter Torhüter?“ Die Antwort auf diese Frage ist meiner Meinung nach stets subjektiv. Der Wert eines Torhüters richtet sich aus meiner Sicht nach dem sportlichen Wert bzw. seinem Beitrag zum Gesamterfolg der Mannschaft. Sicherlich ist bei einem Torhüter wie auch einem Feldspieler irgendwann das Maximum dessen erreicht, was er im Stande ist zu leisten. Die Kunst besteht darin zu erkennen, wann dieser Punkt erreicht ist. Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, dass ich es für nicht sinnvoll und zielführend halte, insbesondere „gestandenen“ Torhütern neue Bewegungsmuster aufzuzwingen, nur um meiner Rolle als „Ausbilder“ gerecht zu werden. Ein stabilisieren des vorhandenen Potentials scheint mir in diesem Fall effizienter, um ihn so mit einem Maximum an Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten auszustatten.

In diesem Zustand ist er in der Lage, seiner Mannschaft am besten zu helfen. Sicherlich ist es Aufgabe des Torwarttrainers, gerade jungen talentierten Torhütern die Tools an die Hand zu geben die sie benötigen, um den Anforderungen des Wettkampfs auf höchstem Niveau gerecht zu werden. Je talentierter dieser Torhüter dann ist, desto schneller und intensiver findet dieser Prozess statt und desto höher wird das zu erreichende Niveau seiner torwartspezifischen Fertigkeiten. Ob er diese jedoch letztendlich auf aller höchstem Niveau unter Druck/Stress etc. abrufen kann und wird, liegt nicht mehr in der Hand des Torwarttrainers. Selbstverständlich versucht man, seinen Schützling so gut es geht auf das vorzubereiten, was ihn erwarten mag, „schlauer ist man allerdings erst später“. Greiber: Manuel Riemann zeichnet sein professionelles Verhalten im täglichen Training und im Wettkampf aus, er hat den Anspruch jedes Spiel gewinnen zu wollen Greiber: Ich arbeite täglich mit meinen Torhütern.